Vorwort zum Kodex
Initiiert von der SAZ, haben eine internationale Gruppe von Spieleautor*innen aus Mitgliedern der Spiele-Autoren-Zunft (SAZ), Mitgliedern der Société des Auteurs de Jeux (SAJ) sowie nicht organisierten Spieleautor*innen den unten stehenden Kodex für Respekt und Verantwortung erstellt und im Juli 2021 veröffentlicht.
Aus kritischen Diskussionen in der Vergangenheit sehen wir die Notwendigkeit, mehr Verantwortung für unsere Spiele zu übernehmen. Dieser Kodex ist eine Willenserklärung nach bestem Wissen und Gewissen, die zu mehr reflektiertem Handeln führen soll. Es geht um den respektvollen sowie sorgfältigen Umgang mit Themen und Inhalten in analogen Spielen. Unserer Meinung nach mangelt es in der Spielebranche auch an Vielfalt. Viele Menschen fühlen sich in Spielen oder auf Spiele-Events nicht repräsentiert. Repräsentation kann zu Partizipation führen, und davon würde die Spielebranche als Ganzes sehr profitieren.
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Bei der Umsetzung dieser Ziele kann zum Beispiel der Creator's Guide von Meeples for Change helfen. Mittlerweile stehen dort neben dem englischsprachigen Guide auch Übersetzungen auf Deutsch und Französisch zur Verfügung.
Kodex für Respekt und Verantwortung
Wir Spieleautor*innen setzen uns für Respekt gegenüber anderen ein. Wir akzeptieren und schätzen eine diverse Gesellschaft in ihren vielen Formen, wie zum Beispiel Geschlechtsidentitäten, Hautfarbe, ethnische Herkunft, sexuelle Orientierung, körperliche und kognitive Fähigkeiten, Religion oder Kultur.
Wir übernehmen Verantwortung für unsere Spiele, für unser Handeln und für das, was wir sagen. Dabei verpflichten wir uns zu folgenden Grundsätzen:
- Wir streben eine vielfältige, respektvolle und faire Darstellung von Gesellschaften, Kulturen und historischen Kontexten in unseren Spielen an, auch auf dem Cover und in den Regeln.
- Wir recherchieren sorgfältig die kulturellen, sozialen und historischen Verhältnisse und die wissenschaftlichen Zusammenhänge, die in unseren Spielen dargestellt werden.
- Wir berücksichtigen die Auswirkungen, die diese Darstellungen auf die dargestellten Menschengruppen und auf die Spieler*innen haben können.
- Wir gestalten unsere Spiele so, dass sie so zugänglich wie möglich für alle Menschen sind.
- Wir erkennen die kulturellen Ausdrucksformen von Humor, Ironie, Satire und Karikatur an, sind uns aber bewusst, dass ihr Gebrauch verletzen kann.
- Wir wissen, dass wir Fehler machen können, aber wir werden versuchen, diese Fehler wann und wo immer möglich zu korrigieren.
- Wir weisen respektvoll auf problematische Aspekte in Werken und Handlungen anderer Spieleautor*innen hin und bieten unsere Hilfe bei der Suche nach möglichen Lösungen und Alternativen an.
Wir laden Verlage und Illustrator*innen ein, die gleichen Maßstäbe anzulegen. Wir freuen uns über ALLE in der Spielebranche – egal ob Spieleautor*in, Verleger*in, Illustrator*in, Redakteur*in, Blogger*in oder Journalist*in, die diesen Kodex als persönliche Selbstverpflichtung unterstützen.
Auch ich unterstütze diesen Kodex:
Wir haben diesen Kodex bereits unterzeichnet:
Erstunterzeichner*innen: Katrin Abfalter, Julian Allain, Hadi Barkat, Christian Beiersdorf, Daniel Bernsen, Antonin Boccara, Andrea Boennen, Régis Bonnessée, Nicolas Bourgouin, Johan Buenvenuto, Pierre Buty, Peggy Chassenet, Charles Chevallier, Marta Ciaccasassi, Christophe Coat, Leo Colovini, Nicolas de Oliveira, Jeroen Doumen, Alexandre Droit, Hilko Drude, Sébastien Dujardin, Vincent Dutrait, Alexandre Emerit, Laurent Escoffier, Bruno Faidutti, Michael Feldkötter, Alain Fondrille, David Franck, Friedemann Friese, Arve D. Fühler, Romaric Galonnier, Julien Griffon, Markus Hagenauer, Dirk Hanneforth, Fred Horn, Kévin Jost, Henri Kermarrec, Stefan Kloß, Hartmut Kommerell, Wolfgang Kramer, Loïc Lamy, Carlo E. Lanzavecchia, Agnès Largeaud, Matt Leacock, Tom Lehmann, Yoann Levet, Fabien Mas, Doris Matthäus, Andrea Mezzotero, Nicolaas Neuwahl, Walter Obert, Rory O'Connor, Anna Oppolzer, Julien Prothière, Christophe Raimbault, Uwe Rapp, Talita Rhein, Théo Rivière, Juan Rodrìguez, Carlo A. Rossi, Manuel Rozoy, Nicolas Sato, Natalie Saunier, Rémi Saunier, Jens-Peter Schliemann, Paul Schulz, Florian Sirieix, Vi Tacq, Klaus Teuber, Marco Teubner, Joachim Thôme, Jesús Torres Castro, Florent Toscano, Benoit Turpin, Fréderic Vuagnat, Tom Vuarchex, Anja Wrede, Sara Zarian