Ausleihen von analogen Spielen in vier Jahren verdoppelt
Vor kurzem ist die SPIEL ‘24 in Essen als weltweit größte Verbrauchermesse für Spiele mit einer Besucherzahl von 204.000 zu Ende gegangen. Das beweist die große und wachsende Begeisterung für die analoge Spielkultur. Eine aktuelle Statistik (siehe Anlage) zeigt dazu parallel, dass sich die Ausleihen von analogen Spielen in Öffentlichen Bibliotheken im Zeitraum von 2020 bis 2023 auf mehr als fünf Millionen Ausleihen pro Jahr verdoppelt haben. Eine beeindruckende Zahl zum gestrigen Tag der Bibliotheken.
Dieser Anstieg unterstreicht umso mehr, dass analoge Spiele als gleichberechtigte Medienwerke, wie z.B. Bücher, anerkannt und entsprechend gefördert werden müssen. Seit zehn Jahren fordert die SAZ die Aufnahme von analogen Spielen in den Sammlungsbestand der Deutschen Nationalbibliothek bzw. die Anerkennung und Förderung einer gleichwertigen Institution. Ziel ist es die Erfassung, Dokumentation und Bewahrung von analogen Spielen sowie die Bereitstellung von Grundlagen für die Forschung zu gewährleisten und zu finanzieren, wie es für dieses Kulturgut angemessen wäre. Teil dieser Erfassung ist der Aufbau einer entsprechenden Datenbank, die dann endlich umfassende Daten für die Ausschüttung der Bibliothekstantieme durch die VG WORT bereitstellen kann. Hier haben Urheber und Spieleverlage bisher mangels Datengrundlage weitgehend das Nachsehen.
Es ist an der Zeit, dass die gesetzlichen Vergütungsansprüche nach § 27 und § 63a Urhebergesetz endlich erfüllt werden und das entsprechende Vorhaben im Koalitionsvertrag der Bundesregierung in die Praxis umgesetzt wird.